MTOP Storytelling Narmella

"Gib dem Hungrigen nicht den Fisch, sondern lehre ihn das Fischen. MTOP hat genau das getan"

 


Beim #MTOPstorytelling erzählen unsere Associates ihre Geschichte. Wie war für sie das Ankommen in Österreich, was war schwierig und wie sind sie damit umgegangen?

Lass dich von unseren MTOP Stories inspirieren!


Narmella Iran

 

 

Wie heißt du und woher kommst du?

Ich heiße Narmella Iran und komme aus dem Iran. Dort habe ich auch mein Jura-Studium mit Bachelor abgeschlossen und in einem großen Unternehmen im Bereich Business gearbeitet.

 

Was war deine größte Herausforderung beim Ankommen in Österreich? Wie bist du damit umgegangen?

Bei meiner Ankunft in Österreich regnete es und Wien und ich haben zusammen über mein Schicksal und meine neu bevorstehende Zukunft geweint. Aber in der persischen Kultur ist Regen ein Segen und ein gutes Zeichen. So hat mein neues Leben begonnen.

Ich bin mit meinem Sohn nach Österreich gekommen und von der MA 35 kam gleich die erste schockierende Nachricht: Da mein Sohn zu diesem Zeitpunkt schon 18 war, wäre er dem Gesetz nach schon erwachsen und hätte selbstständig wohnen sollen. Die Alternative dazu war, dass er sich in einer Schule anmeldet. Andernfalls hätte er in den Iran zurückkehren müssen. Das war eine unglaublich schwere Zeit für mich, ich wollte aber meinen Sohn nichts davon fühlen lassen. Wir haben dann buchstäblich Straße für Straße abgeklappert und bei allen Schulen angefragt, ob sie ihn nehmen. Das Camillo Sitte Bautechnikum hat uns unterstützt und uns einen Platz gegeben. Ich bin dem Direktor und dem Schulteam unendlich dankbar. Es gab und gibt immer wieder viele Herausforderungen in unserem Leben, aber es gab und gibt immer auch Lösungen dafür.

"Sie haben mich dabei unterstützt, mir ein neues Leben in Österreich aufzubauen."

Wie hast du von MTOP erfahren? Wie hat dich oder wobei konnte dich das Programm unterstützen?

Von MTOP habe ich von einer Freundin erfahren, die selbst zwar nicht mitgemacht hat, aber vom Programm gehört hatte. Sie hat mir dann empfohlen, es bei MTOP zu probieren.

Ehrlich, am Anfang war ich nicht sicher, ob dieses Programm hilfreich sein könnte oder nicht.

Nach den ersten Gesprächen habe ich Ihnen vollkommen vertraut. Ein junges Team, sehr motiviert, sehr aktiv und mit vielen neuen Ideen.
Ich habe in diesem Programm sehr viel gelernt und sehr viele Informationen bekommen. Wir haben gelernt, wie man vorgehen und was man machen kann, um sich neu zu orientieren. Das Team von MTOP hat mir aufgezeigt, wie ich eine andere Richtung einschlagen und wie ich meine Fähigkeiten und meine Leistung einsetzen kann.

MTOP hat mir neue Motivation und neues Selbstbewusstsein gegeben und mir eine neue Richtung aufgezeigt, um mein Ziel in einem neuen Land erreichen zu können.

Ich kann nur sagen: Sie haben mich dabei unterstützt, mir ein neues Leben in Österreich aufzubauen. (O-Ton) Sie waren immer alle sehr positiv und optimistisch. Sie haben mehrmals Bewerbungsgespräche mit mir geübt und mich auf meine Stärken und Schwächen hingewiesen. Generell gesprochen haben sie mir sehr viele Tipps gegeben.

Nur 6 Monate nach dem Programm hatte ich bereits eine geeignete Stelle. Beim Bewerbungsgespräch habe ich mich auf meine Stärken konzentriert und meine Kompetenzen hervorgehoben. Noch am selben Tag hatte ich die Zusage.

 

Wie gefällt dir deine derzeitige Tätigkeit, kannst du ein bisschen darüber erzählen? Was ist das Schönste an deinem Job, was ist die größte Herausforderung? 

Ich arbeite in einem IT-Unternehmen, wo ich für die Administration zuständig bin und es gefällt mir sehr. Das schönste an meinem Job ist mein Umfeld; Teamwork und gegenseitiges Verständnis spielen eine große Rolle. Es ist ein tolles Team mit einem sehr professionellen Management.

Ich war sehr lange in einem ganz anderen Bereich in meinem Heimatland tätig und habe dort viel Erfahrung gesammelt. Aber hier und jetzt in meiner neuen Stelle befinde ich mich in einer neuen Welt, die viele neue Informationen für mich bereithält. Ich empfinde es nicht nur als Herausforderung, sondern vor allem als neue wunderbare Erfahrung. Jeden Tag versuche ich, mein Bestes zu geben. Deshalb war für mich bei dieser Stelle auch schnell klar, dass die administrativen Aufgaben kein Problem für mich darstellen würden. Mir ging es darum, schnell Kontakt zum Team aufzubauen und die Unternehmenskultur zu verstehen.

"Think global, act local!"

Hast du ein Lebensmotto oder eine bestimmte Lebenseinstellung?

Mein Lebensmotto ist: Man muss es immer weiter versuchen. Think global, act local! Dieses Motto ist auch auf meinem LinkedIn-Profil zu finden.

Insbesondere als Ausländer:in in einem neuen Land muss man einfach bereit sein, immer weiter zu lernen und immer mehr zu versuchen. Wir sollten versuchen, unsere Fähigkeiten und unser Können zu zeigen und unter Beweis zu stellen. Deshalb ist eine gegenseitige Integration ein wesentliches Element. Ich halte mir immer vor Augen, dass ich Gast in diesem Land bin und viele Informationen über die neue Kultur, die Gebräuche, das tägliche Geschehen sowie die Politik und die Geschichte von Österreich sammeln muss.

 

Es ist ebenso sehr wichtig, positiv und optimistisch zu bleiben und immer weiterzumachen. Meine persische Großmutter hat immer gesagt: “Ein Fisch kann sich im Meer zu einem Wal entwickeln, wenn er in Bewegung bleibt.”

 

Welche Ziele verfolgst du für die nähere Zukunft? 

Vor einigen Jahren bin ich nach Wien gekommen, um mein Masterstudium und anschließend mein Doktorat fortzusetzen. Aber es hat sich ganz plötzlich ganz viel verändert. Deswegen habe ich mir immer die Frage gestellt: “Was ist dein nächster Schritt?” “Was willst du in diesem Land für dich und deinen Sohn erreichen?” Ursprünglich hatte ich das Ziel, mein PhD-Studium in International Law abzuschließen. Der erste Schritt dorthin war, Deutsch zu lernen und darum habe ich mich zunächst an der Universität Wien für einen Kurs angemeldet. Als ich den Kurs abgeschlossen hatte, hieß es dann aber plötzlich, ein Abschluss auf Stufe B2 (nach GER) würde nicht mehr reichen. Die Gesetzeslage hatte sich geändert und ich sollte eine Ergänzungsprüfung Deutsch (EPD) abschließen. Aufkommende Probleme beim Visumverlängerungs-Prozess haben mich dann dazu bewogen, mich beim International Business College in Hetzendorf anzumelden. Dadurch konnte ich mein Wissen über die Geschäftswelt in Österreich entwickeln. Ich habe bisher nur tolle Erfahrungen im International Business College gemacht und immer viel Unterstützung bekommen. Insbesondere mein Klassenvorstand, Frau Prof. Doris Buchmaier, gibt mir immer viel Motivation und durch sie habe ich enorm viel über die österreichische Gesellschaft und die Geschäftswelt in diesem Land gelernt. Ich werde ihr immer von ganzem Herzen dankbar bleiben. Manche Menschen sind Engel, sie erscheinen einfach in einer menschlichen Figur.

 

Und das nächste Ziel steht natürlich auch schon fest: Sobald ich die Matura abgeschlossen habe, möchte ich mein Studium fortsetzen und abschließen. Weitere Herausforderungen sind immer sehr willkommen.

 

Abschließen möchte ich mit einem persischen Sprichwort: Gib dem Hungrigen nicht den Fisch, sondern lehre ihn das Fischen. MTOP hat genau das getan.

 

 

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