"Manchmal funktioniert der erste Weg nicht, dann gibt es aber andere Wege."
Beim #MTOPstorytelling erzählen unsere Associates ihre Geschichte. Wie war für sie das Ankommen in Österreich, was war schwierig und wie sind sie damit umgegangen?
Bayan Omar
Mein Name ist Bayan Omar, ich bin 27 Jahre alt und komme aus Syrien. In Syrien habe ich IT studiert und dann als Mathematiklehrerin gearbeitet. Danach habe ich als Sozialbegleiterin in meiner Heimat gearbeitet. Seit zweieinhalb Jahren bin ich nun in Österreich. Der Weg hierher war nicht einfach – wegen des Krieges habe ich Syrien verlassen und bin nach neun Monaten in Österreich angekommen.
"MTOP hat mir sehr geholfen, mich auf Bewerbungssituationen vorzubereiten und ich habe gelernt, welche Regeln es am Arbeitsmarkt in Österreich gibt"
Die größte Herausforderung bei meiner Ankunft in Österreich war, dass meine Mutter und ich alleine ankamen. Die Sprache war anfangs schwierig, und auch die Wohnungssuche war ohne Job eine große Herausforderung. Die Vermieter haben ohne Job immer wieder abgesagt. Ich habe dann Deutschkurse besucht und mittlerweile das Level B2 erreicht. Besonders der Kontakt zu anderen Menschen auf Deutsch hat sehr geholfen. Auch durch die ehrenamtliche Arbeit bei der Caritas und der Diakonie sowie durch die Arbeit im Camp (Anm.: Erstaufnahmezentrum Traiskirchen) konnte ich Deutsch üben und in Österreich Fuß fassen. Jetzt habe ich auch eine Wohnung.
Über Check In wollte ich eine Weiterbildung im IT-Bereich machen, um bessere Chancen am österreichischen Arbeitsmarkt zu haben. Dort wurde mir MTOP empfohlen und so habe ich von dem Angebot erfahren. MTOP hat mir sehr geholfen, mich auf Bewerbungssituationen vorzubereiten und ich habe gelernt, welche Regeln es am Arbeitsmarkt in Österreich gibt. Ich wusste vorher nicht, welche Dokumente man braucht, um einen Job zu bekommen, oder was ich in den Gesprächen sagen soll. Ich habe oft spontan geantwortet und gemerkt, dass es hilft, wenn ich mich vorbereiten und üben kann. Aber die Workshops und Coachings waren auch deswegen wichtig, weil ich dort Deutsch sprechen konnte. So habe ich die Sprache noch mehr üben können. Außerdem haben wir bei MTOP auch viele Unternehmen besucht und gesehen, wie Firmen in Österreich arbeiten oder welche Netzwerke es hier gibt. Zum Beispiel habe ich mir ein LinkedIn Profil eingerichtet und mehr darüber gelernt. Davor war mir nicht ganz klar, welche Vorteile die Plattform hat und sie dementsprechend nicht intensiv genutzt. Dann habe ich Zugang zu LinkedIn Premium erhalten und gemerkt, wie man die Plattform für die Jobsuche oder Weiterbildung besser nutzen kann.
"Jetzt habe ich plötzlich einen ganz anderen Zeitplan, aber das sehe ich positiv, weil ich etwas Sinnvolles zu tun habe und weniger ungenutzte Zeit habe."
Ich habe mich dann während der Zeit bei MTOP für eine berufliche Neuorientierung entschieden und mich beim WAFF für eine Ausbildung beworben. Vor einem Monat habe ich die Ausbildung zur Pflegeassistentin begonnen. Der Start war sehr aufregend und ich merke, dass die Fachwörter im Pflegebereich noch eine Herausforderung beim Lernen sind, aber es macht mir Spaß. Die Ausbildung gibt mir die Chance, etwas Neues zu lernen und dann zu arbeiten, weil es nach der Ausbildung eine Jobgarantie gibt. Ich arbeite gern mit Menschen und freue mich darauf, anderen helfen zu können. Mir gefällt auch, dass die Ausbildung eine Mischung aus Theorie und Praxis ist. Jetzt habe ich plötzlich einen ganz anderen Zeitplan, aber das sehe ich positiv, weil ich etwas Sinnvolles zu tun habe und weniger ungenutzte Zeit habe.
Ich habe in Österreich gemerkt, dass die Arbeitskultur hier anders ist als in meiner Heimat. Es gibt mehr Regeln und man braucht mehr Dokumente für alles. Aber dafür hat man neben den Pflichten auch mehr Rechte, wenn man einen Job hat und ist abgesichert.
Für die Zukunft habe ich mir vorgenommen, die Ausbildung abzuschließen und zu arbeiten. Ich möchte irgendwann auch eine Weiterbildung zur Pflegefachassistentin machen und weiter meine Deutschkenntnisse verbessern - das ist mir wichtig.
Für mich bedeutet Perspektive, dass ich meine Zukunft sehe und alles dafür tue, um eine gute Zukunft zu erreichen und mich zu verbessern. Mein Tipp für Menschen, die neu nach Österreich kommen: Gebt nicht auf, sucht immer neue Wege, lernt schnell die Sprache – das öffnet Türen zu Ausbildung und Jobs! Manchmal funktioniert der erste Weg nicht, dann gibt es aber andere Wege.
Life Motto:
Ich habe zwar kein besonderes Lebensmotto, möchte aber so leben, dass mich andere respektieren und stolz auf mich sind.